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Soundtrack von Donald Rubinstein
DVD im Psychiatrie-Verlag
"Ein wunderbarer Film, mit dem Susann Reck einen unvoreingenommenen, neugierigen Blick auf sechs psychisch schwer beeinträchtigte Menschen und, was sie bewegt, erlaubt. Als Filmemacherin kehrt sie an den Ort ihrer Kindheit zurück – ein von ihren Eltern gegründetes Heim für psychisch Erkrankte.
Der Titel steht für einen Berg im Allgäuer Voralpenland. Die Eltern der Filmemacherin Susann Reck gründeten dort ein offenes Heim für psychisch Erkrankte und gaben ihm den Namen des Berges, Blender. Der Film porträtiert über den Zeitraum eines Jahres das Leben von sechs Bewohnern. Gleichzeitig ist er ein autobiografisch inspirierter Dokumentarfilm an einem besonderen Ort, der von einer beeindruckenden Natur, vom Blick der Autorin auf ihre Kindheit und vom Kommen und Gehen der Patienten geprägt ist. »Blender« thematisiert nicht in erster Linie ein Verrückt- oder Anderssein, sondern zeigt die Protagonisten mit ihrer ganzen, manchmal dramatischen Individualität und ihrer eigenen, inneren Logik.
Ein anrührendes und überzeugendes filmisches Dokument, das auch als Lernfilm bei (Psychose-)Seminaren und für thematische Filmvorführungen mit Diskussion geeignet ist." Der Psychiatrie- Verlag
DIE PILLENDOSE
Als ich klein war, habe ich mich auf dem Blender oft gelangweilt. Es gab keine anderen Kinder, mit denen ich spielen konnte, deshalb ging ich oft mit den Krankenschwestern mit, da passierte wenigstens was. Einer der Höhepunkt des Tages war zum Beispiel die Ausgabe der Medikamente - zumindest hatte ich den Eindruck damals. Die Krankenschwestern balancierten dann mit riesigen Tabletts, auf denen die Namen der Patienten standen durch die Gänge der Häuser, und verteilten Becherchen mit bunten Pillen. Und während das geschah blieb niemand, das ist zumindest meine Erinnerung, gleichgültig. Es gab Leute, die keine Lust hatten die Pillen zu nehmen, bei manchen wurde sogar kontrolliert, ob sie die Dinger runterschluckten. Andere legten sich mit dem Personal an und fingen an zu schreien. Manchen war es sichtbar peinlich die Pillen zu nehmen- ich hatte natürlich keine Ahnung warum. Es gab Fachsimpeleien darüber, welche Pille sich besser schlucken ließ, ob sie doch besser zerkleinert werden sollte. Und natürlich ging es auch viel darum, dass die Patienten davon Alpträume bekamen, und Angst. Die Pillen machten müde oder bewirkten, im Gegenteil, einen Kick in alle mögliche Richtungen. Entscheidend blieb für mich auf jeden Fall, dass sie eine Menge auszulösen schienen. Außerdem waren die Becherchen bunt, genauso wie die Pillen. Für mich sahen sie aus wie Süßigkeiten, die in einem riesigen Schrank lagerten, für den ich leider keinen Schlüssel besaß. Ich habe wirklich versucht ihn zu knacken. Also- ich wollte auch solche Pillen, und habe mich bei meinem Vater beschwert. Und der hat mir dann tatsächlich eine kleine Dose geschenkt, die er jeden Tag mit meinen Medikamenten auffüllte: Gummibärchen, Kaugummis und Smarties. Ich fand das toll, habe das Ganze im Laufe der Jahre aber natürlich vergessen. Bis ich vor ein paar Monaten wieder auf diese Dose von damals stieß, und die Erinnerung daran hochkam.
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